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Die neue Vorstandschaft des Frauenbundes Wollbach führte die Tradition zu Maria HImmelfahrt auch 2023 weiter

 Hier einige Eindrücke vom Treffen der Frauen. die Ute Bernhard Fiedler zur Verfügung gestellt hat:

„Seit über tausend Jahren ist die Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt schon Brauch,“ erklärte die zweite Vorsitzende des Frauenbundes Wollbach, Edith Schlereth. Um sie herum haben sich 14 weitere Frauen geschart. Sie wollen heute im Hof von Judith und Elfriede Balling mitten in Wollbach aus den vielen Kräutern und Blumen, die in den vergangenen zwei Tagen ans Haus der Hofbesitzerinnen gebracht wurden, größere und kleinere Kräutersträuße binden. Gespannt erfahren die Frauen, dass die geweihten Kräuter seit alter Zeit vor Bösem, Krankheiten und Katastrophen schützen sollen. Auf jeden Fall sollen mindestens sieben Kräuter die Basis der Sträuße füllen. Weitere magische oder auch heilige Anzahlen sind neun, zwölf, 15, 19, 24 oder mehr. „Bis zu 99 Kräuter können in die Buschen gebunden werden. Im Haus aufgehängt bewahren sie vor körperlichem Leid und stärken Seele und Geist.“ Nicht umsonst passt die Bindetradition in diese Jahreszeit: Zum Ende des Hochsommers liegt in den Pflanzen die größte Heilkraft. Traditionell werden im fränkischen Raum dafür Königskerze oder Rose in die Mitte des Buschen gebunden. In den Körben und Wannen der Wollbacher Frauen warten Sonnenblumen, Lavendel, Thymian, Spitzwegerich, Rosmarin, Salbei, Ringelblumen, Hopfen, Lein, Frauenmantel, Schafgarbe, Goldrute, Bohnenkraut, Rainfarn, Borretsch, Arnika, Kamille, Wermut und vieles mehr auf die Verwendung in den Würzbüscheln. Die Frauen gehen ans Werk und in kurzer Zeit entstehen bezaubernd duftende Sträuße, die mit dem Segensspruch „Gott segne Dich bei allem, was Du tust und lässt“ versehen, in Körben gesammelt und am gleichen Abend an die Gottesdienstbesucher verteilt werden. Das Gemeinschaftswerk am Vormittag wird mit geselligem Kaffeetrinken und Kuchenessen beendet. Cornelia Müller segnet zum Ende noch die Sträuße derer, die am Abend nicht dabei sein können. Ein gemeinsam angestimmtes Marienlied erinnert ein weiteres Mal an den hohen Marienfeiertag. Gestärkt durch das Erleben dieser besonderen Art von Gemeinschaft und die Heilkraft der Kräuterbuschen verlassen die Frauen gegen Mittag den Hof. Manche mit einem Lächeln im Gesicht. Ein herzlicher Dank ergeht an die beiden Hofbesitzerinnen, die KräuterspenderInnen, die fleißigen BinderInnen und die GeldspenderInnen.
Mit den Spenden der Gottesdienstbesucher für die Kräuterbuschen wird vom Frauenbund Wollbach ein soziales Projekt in der Umgebung unterstützt. Genaueres gibt die Vorstandschaft bei der Weihnachtsfeier im Dezember bekannt.

 

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